Jüdische Gemeinde Dresden protestiert gegen Entzug der Gmeinnützigkeit von VVN-BdA

geschrieben von Dr. Nora Goldenbogen, André Lang, Dr. Herbert Lappe, Johanna Stoll

2. Januar 2020

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Wir, die Unterzeichner dieser Stellungnahme, sprechen im Namen unserer während der Schoah verfolgten und ermordeten Familienangehörigen.

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten ist weit mehr als irgendein Verein. Sie war und ist von der ersten Stunde nach 1945 an bis heute ein Symbol für ungebrochenen Widerstand gegen den Faschismus. Heute, bei der wachsenden Bedrohung unserer Demokratie und Rechtsextremismus ist dieses Symbol unverzichtbar. Es erinnert an diejenigen, die unter Einsatz ihres Lebens während der NS-Zeit gegen den Faschismus kämpften.

In einer Zeit, wo vermehrt Antisemitismus uns Juden verunsichert, wo Rassismus und Fremdenhass zunehmen, würde mit dem Entzug der Gemeinnützigkeit für die VVN-BdA unseres Erachtens ein völlig falsches gesellschaftliches Signal gesetzt.

Wir fordern deshalb, dass diese Entscheidung vollständig zurückgenommen wird.

Dr. Nora Goldenbogen (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden)

André Lang, Dr. Herbert Lappe, Dr. Sigurd Goldenbogen, Johanna Stoll (Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu Dresden)