Solidarität mit den Betroffenen des Brandanschlags in Neubrandenburg!

7. Oktober 2016

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Jeder Angriff ist ein Angriff auf alle – Solidarität mit den Betroffenen des Brandanschlags!

In der Nacht zum Sonntag kam es auf dem Datzeberg zu einem feigen Mordanschlag auf eine syrische Familie und letztlich das ganze Wohnhaus, bei dem vor der Wohnung der Familie befindliche Möbel in Brand gesteckt wurden. Zwölf Menschen mussten durch die Feuerwehr gerettet, drei Kinder sowie ein 60-jähriger Mann im Krankenhaus behandelt werden. Das Feuer griff auf zwei Wohnungstüren über und schnitt allen Bewohner_innen den Fluchtweg ab, der gesamte Treppenflur war komplett verraucht. Die Polizei vermutet einen „fremdenfeindlichen“ Hintergrund der Tat. Fakt ist: Dieser Anschlag hatte nur ein Ziel – er sollte Menschen verletzen und deren Tod wurde billigend in Kauf genommen.

Die Bündnisse Neubrandenburg Nazifrei und Neubrandenburg bleibt bunt deshalb dazu auf, am kommenden Sonnabend, dem 8. Oktober, ein Zeichen der Solidarität mit allen Betroffenen des Anschlags und allen Betroffenen rassistischer Gewalt zu setzen.

Dieser Mordanschlag ist für uns das Ergebnis einer längeren Entwicklung, der viele schon viel zu lang zuschauen. Schon vor Monaten wurden in Neubrandenburg Geflüchtete im Reitbahnviertel attackiert, immer wieder kommt es zu Übergriffen auf nicht-rechte Jugendliche und in ganz Mecklenburg-Vorpommern werden Geflüchtete und ihre Unterstützer_innen Ziele rechter Gewalt. Neonazis organisieren sich jenseits der NPD neu, treten zunehmend aggressiver und selbstbewusster auf, weil geistige Brandstifter, die versuchen, politisches Kapital aus der Unsicherheit mancher zu schlagen, ihnen den Nährboden bereiten.

Damit muss Schluss sein. Schluss mit der Verharmlosung des alltäglichen Rassismus, dem Menschen nicht-deutscher Herkunft und People of Colour ausgesetzt sind. Schluss mit dem Schweigen zu rassistischer Hetze, egal ob sie aus der organisierten Neonazi-Szene oder von der AfD oder auf der Familienfeier kommt. Schluss mit dem Schutz rechter Angreifer_innen durch wegschauen, verharmlosen und verschweigen. Schluss mit der Spaltung der Gesellschaft durch die rassistische Ideologie von Neid und Missgunst.

Schluss mit der Bequemlichkeit. Jeder Angriff ist ein Angriff auf alle.
Am 8. Oktober ein Zeichen setzen gegen Rassismus und rechte Gewalt.