Neue Stolpersteine in Neubrandenburg

geschrieben von Axel Holz

15. Juni 2020

Statt sechs sollten am 15. Juni sieben Stolpersteine in Neubrandenburg verlegt werden. So lautete jedenfalls der Beschluss der Stadtvertreter, erklärte Amina Kanew. Sie ist Vorstand der VVN-BdA Mecklenburg-Vorpommern und Ratsfrau der Linken in Neubrandenburg. Allerdings war für Ursula Kallmann keine Freigabe vom Bundesarchiv gekommen, weil die recherchierten Ergebnisse zu ihrem Leben noch zu unpräzise waren, sagte die junge Ratsfrau und Mitinitiatorin der Steineverlegung. Der Stolperstein für sie wird später verlegt. 46 Opfer des NS-Regime sind in Neubrandenburg  bekannt und sollen weiter erforscht werden. Die Stolpersteine erinnern an die der Schicksale von NS-Opfern an deren letzten freiwilligen Wohnort – an Menschen, die verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Neubrandenburg hat mittlerweile hat elf Stolperstein. Die ersten fünf waren vor gut zehn Jahren verlegt worden. Bei sechs Menschen konnten die Mitstreiter der Initiative jetzt alle notwendigen Daten beschaffen. Für Mathilde Rosenstein, Franziska Born, Max Herrmann Heine, Henny Hirschfeldt, Hildegard Fanni Salomon und Alfred Ludwig Salomon sind nun Stolpersteine gesetzt worden, einmal am Rande des Markplatz-Centers Darrenstraße/Ecke Krämerstraße und einmal ind der Treptower Straße am Marien-Carrée. Auf einer Stadtkarte von 1907 war zu erkennen, dass an diesen Stellen einst Geschäfte und Wohnungen waren.  Für einen Stolperstein sind 120 Euro notwendig. Die VVN-BdA hatte sich am Spendenaufruf aktiv beteiligt und zahlreiche Spenden einwerben können.