Eröffnung der NSU-Ausstellung am 03.09.2019 in Schwerin
4. September 2019
MdL Peter Ritter zieht Schlussfolgerungen aus der Arbeit des NSU-Untersuchungsausschusses im Lantag MV
Ich begrüße Sie herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ in der VHS „Ehm Welk“ in Schwerin.
Trotz eines jahrelangen Prozesses gegen die rassistischen Täter an zehn in Deutschland lebenden Migranten und einer Polizistin sind neben Beate Zschäpe nur wenige Helfer verurteilt worden. Es besteht weiterhin Aufklärungsbedarf über das Netzwerk der Nazis, das in die Morde verstrickt ist.
Die Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ beleuchtet neben den Biografien der zehn Mordopfer, den Bombenanschlägen sowie zahlreichen Banküberfällen auch die Neonaziszenen, aus denen der NSU hervorging. Analysiert werden zudem Gründe, warum die Mordserie so lange unaufgeklärt blieb. Mit den in fünfzehn bekannten Raubüberfällen geraubten 600.000 Euro finanzierte die Terrorgruppe unter anderem die Morde, Bombenanschläge und das Leben im Untergrund. Die Ausstellung beschäftigt sich auch ausgiebig mit rassistischen Vorurteilen der Mordermittler in allen Mordfällen an den migrantischen Opfern und mit dem V-Mann-Netzwerk, das tief in die Nazi-Szene um den Thüringer-Heimatschutz und den NSU verstrickt ist.
Wir danken zugleich der Ausstellungsmacherin Birgit Mair und dem „Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V.“ in Nürnberg, das die Ausstellung bereitgestellt hat. Birgit Mair ist Pädagogin, Journalistin und Antirassismus-Trainerin. Die Gewerkschafterin ist aktiv in der antirassistischen Arbeit gegen Rechte und die Hardcore-Naziszene tätig. Erst kürzlich wurde sie bei ihren Recherchen von einem AfD-Mann körperlich bedrängt, berichtet die ver.di-Zeitung PUBLIK. Sie werde nicht aufhören, sich zu positionieren und sich mit der antisozialen Politik der AfD kritisch auseinanderzusetzen. Dabei wünschen wir ihr viel Erfolg!
Axel Holz