Die VVN-BdA MV trauert um William Wolff

geschrieben von Axel Holz

9. Juli 2020

Die VVN-BdA MV trauert um den langjährigen Landesrabbiner William Wolff. Mit seiner engagierten Arbeit hat er ein Stück jüdischer Religion und Kultur nach Mecklenburg-Vorpommern zurückgebracht,
die die Nazis mit der Vernichtung eines Großteils der europäischen Juden auslöschen wollten. William Wolff war ein kluger, großherziger Mensch und er war ein Meister des Wortes.
Das hat er gezielt eingesetzt, um  regelmäßig am 9. November in Schwerin an die Verbrechen der Nazis zu erinnern und an unsere Verantwortung als Demokraten, uns Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus entgegenzustellen.
Er war ein optimistischer Mensch und hatte großes Vertrauen in die Demokratie, wenn er immer wieder daran erinnerte, dass trotz neuer nazistischer und rassistische Kräfte in der Gesellschaft die demokratischen Wahlen eine überwältigende Gegenposition der Demokraten
dokumentieren.
William Wolff war offen für alle demokratischen Kräfte im Land, auch für die VVN-BdA, mit der er in Schwerin in Kontakt stand. Mit seiner überzeugenden Persönlichkeit hat er die ihm wichtigen Entscheidungen souverän getroffen.
So hat William Wolff die Wiedereinweihung der Gedenkstätte für deutsche Ärzte in Spanien 1936-1939 bei Ückermünde  mit einer Rede begleitet, mit der der Einsatz jüdischer Ärzte im Spanienkrieg auf republikanischer Seite gewürdigt wird. Die Gedenkstätte wurde von der Rostocker VVN-BdA und der Stadt Uckermünde mit Spenden verlegt, saniert und mit der Herausgabe eines Kataloges der Öffentlichkeit bekannt gemacht. 2010 nahmen Schüler des Gymnasiums Ückermünde unter dem Motto „Geschichte lebt“ das Thema „Deutsche Ärzte im Spanischen Krieg“ auf und suchten im Rahmen einer Bildungsreise in Spanien nach Spuren, organisiert vom Verein Tachilles e.V. und finanziell unterstützt von der VVN-BdA MV.  Das Denkmal für die jüdischen Ärzte bei Ückermünde wurde leider bis heute nicht in den Gedenkstättenkatalog des Landes aufgenommen.