Der 8. Mai 1945 ist der Tag der Befreiung unseres Landes von Faschismus und Krieg – der 8. Mai muss Feiertag werden!

3. Mai 2021

Wir wiederholen es auch nach 76 Jahren immer wieder aufs Neue: Der 8. Mai 1945 markiert den militärischen Sieg der Anti-Hitler-Koalition – der Streitkräfte der Alliierten, der Partisan*innen und Widerstandskämpfer*innen – über das menschenverachtende Regime des Hitler-Faschismus,

–           das politische Gegner und Andersdenkende ausgrenzte, verfolgte und inhaftiert,

–           das Menschen allein aus einer konstruierten Rassezugehörigkeit als Juden, als Sinti und Roma, als Slawen millionenfach ermordete,

–           das Europa und selbst Länder und Völker in anderen Teilen der Welt mit Krieg, Okkupation und Vernichtung überzog, mit dem Ziel der imperialen Hegemonie und der Zerschlagung der Sowjetunion,

–           das im grausamen Ergebnis mindestens 55 Millionen Menschen das Leben kostete.

Anlässlich dieses Tages gedenken und erinnern wir an die Millionen Opfer der faschistischen Herrschaft in den Konzentrations- und Vernichtungslagern und als Folgen des faschistischen Expansionismus.

Die militärische Niederwerfung des deutschen Faschismus war tatsächlich eine Befreiung auch für die deutsche Bevölkerung. Wer an diesem Tag erinnert, der muss auch politische Konsequenzen ziehen. Dazu gehört

    AfD, NPD und andere extreme Rechte aufzuhalten,

    das Treiben gewalttätiger und mordender Neonazis zu unterbinden, ihre Netzwerke in Polizei, Bundeswehr aufzudecken und aufzulösen,    

    einzugreifen, wenn Jüdinnen und Juden, Muslime, Roma und Sinti und andere, die nicht in das Weltbild von Nazis passen, beleidigt und angegriffen werden,    

    Geflüchtete in Deutschland aufzunehmen, 

    die Logik des Militärischen zu durchbrechen, Auslandseinsätze der Bundeswehr und Waffenexporte zu verhindern und

    die Angriffe auf antifaschistische, antirassistische und andere demokratische Gruppen und Organisationen durch Geheimdienste zu beenden.

Für uns ist das Vermächtnis der Überlebenden der Konzentrationslager, wie sie es im „Schwur von Buchenwald“ formuliert haben: „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln, Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit“, nicht nur ein historisches Dokument, sondern eine politische Verpflichtung für heute und morgen, einzutreten für umfassende politische und soziale Menschenrechte, für Frieden, Freiheit und Demokratie.

In diesem Sinne forderte bereits Anfang vergangenen Jahres Esther Bejarano, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees in der BRD e.V. und Ehrenpräsidentin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten:

„Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.“

Über 120.000 Menschen haben diesen Appell in einer Petition bereits unterstützt – es ist an der Zeit, sie zu verwirklichen.

Der 8. Mai muss Feiertag werden!