470 Neonazis per Haftbefehl gesucht

18. Dezember 2018

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Die Polizei fahndet bundesweit nach 467 Rechtsextremisten, die per Haftbefehl gesucht werden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Die Zahl hat wieder leicht zugenommen: Im Frühjahr (Ende März) waren 457 gesuchte Neonazis untergetaucht.

108 davon wurden wegen eines politischen Delikts gesucht, 99 wegen eines oder mehrerer Gewaltdelikte. Mehr als jeder vierte Gesuchten galt als gewalttätig. Da gegen Personen auch mehrere Haftbefehle existieren können, registrierte die Polizei insgesamt 605 Fahndungen. Die Behörden gehen bei den Gesuchten davon aus, dass sie künftig ähnliche Straftaten begehen, etwa bei rechten Aufmärschen, Musikkonzerten oder rechten Aktionen.

In den vergangenen vier Jahren hat sich die Zahl der gesuchten Neonazis nahezu verdoppelt: Von 253 Personen im März 2014 auf jetzt knapp 470. Als ein Grund dafür gilt die Flüchtlingskrise, durch die die Zahl der rechtsextremistisch motivierten Taten wie Anschläge auf Asylbewerberheime nach oben geschnellt war. Im März 2018 gab es zwar erstmals einen leichten Rückgang, doch nun wieder einen Anstieg.