Rostocker wollen NPD stoppen
21. April 2010
Zum 1. Mai hat die NPD im Rostocker Stadteil Lütten-Klein eine Veranstaltung mit 400 Teilnehmern angekündigt. Ein Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Organisationen hat zum Widerstand aufgerufen. Zwei Gegenveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern wurden angemeldet
Eine der Gegenveranstaltungen ist im benachbarten Stadtteil Evershagen geplant. Dort soll auf einem Maifest mit einem musikalischen und kulturellem Bühnenprogramm unter dem Motto „1. Mai nazifrei – Vielfalt statt NPD“ ein Anlaufpunkt für alle Rostocker geschaffen werden. Für den Rostocker Landtagsabgeordneten der Linken, Wolfgang Methling, ist es wichtig, dass die Rostocker Bürger bei allen Aktionen dabei sind. Ein Bild, bei dem die NPD demonstriert, Gegendemonstranten versuchen, den Weg zu versperren und die Lütten Kleiner schauten vom Balkon aus zu, dürfe es nicht geben. „Wir wollen nicht, dass die Nazis die Straße beherrschen“, so Methling. Vize-Bürgerschaftsvorsitzende Ingrid Bacher (SPD) begründete die unmittelbare Nähe zum NPD-Geschehen damit, dass die Menschen in Lütten-Klein nicht allein gelassen werden dürften. Die Bürgerschaftsabgeordnete der Sozialistische Alternative, Christine Lehnert, kündigte den Versuch an, den Aufmarsch der NPD blockieren zu wollen. Es gebe genügend bundesweite Beispiele, wo solche Vorhaben mit friedlichen Mitteln gelungen seien. Die Gewerkschaften haben zur Teilnahme an der traditionellen Demonstration am Werftdreieck und zum Straßenfest am Gewerkschaftshaus in der Innenstadt aufgerufen. Der Vorsitzende der DGB-Region Rostock-Schwerin, Thomas Fröde, betonte, dass die Gewerkschaft die Demonstrationsaufrufe unterstütze und jeden demokratischen Protest gegen die NPD befürworte. Mit einer zweiten Aktion, zu der er 300 Teilnehmer erwartet werden, solle die Innenstadt davor bewahrt werden, dass die NPD dort demonstrieren kann.