Rostocker Friedensbündnis zu den Ereignissen am Weltfriedenstag 2012 in Rostock

10. September 2012

Am Sonnabend, dem 1. September 2012, hielt das Rostocker Friedensbündnis auf dem Universitätsplatz in Rostock seine traditionelle Veranstaltung zum Weltfriedenstag ab.

Ab 10 Uhr waren Informationsstände aufgebaut und die Mitglieder verteilten den Aufruf des Rostocker Friedensbündnisses und eine aktuelle Zeitung der Friedensbewegung an Passanten. Von 16 bis 17 Uhr fand eine Kundgebung mit Redebeiträgen statt.

Bereits am Vormittag verteilten Mitglieder zweier politischer Gruppen aus Rostock in der Nähe der Informationsstände ein Flugblatt, das gegen den Aufruf des Rostocker Friedensbündnisses gerichtet war. In dem Titel des Aufrufs, „Hände weg von Syrien und Iran! Bundeswehr raus aus Schulen und Hochschulen!“ glaubten die Verfasser eine profaschistische und antisemitische Forderung zu erkennen. Bereits vor dem 1. September hatten sie mit einem Plakat zur Störung der Weltfriedenstagsveranstaltung aufgerufen. Gesprächen mit Mitgliedern des Rostocker Friedensbündnisses wichen sie aus.

Mit Beginn der Kundgebung stellten sich Mitglieder der beiden Gruppen mit Fahnen Israels, der USA sowie der Antihomophoben Aktion vor den Informationsständen auf. Während am Mikrofon gesprochen wurde, riefen sie im Sprechchor Losungen. Auf verbale Versuche von Mitgliedern des Rostocker Friedensbündnisses, sie zum Verlassen des Platzes zu bewegen, reagierten sie nicht. Stattdessen fuhren sie fort, die Stände der Kundgebung mit ihren Fahnen zu verdecken. Eine Wahrnehmung des Anliegens der Kundgebung des Rostocker Friedensbündnisses für Passanten war nicht mehr gegeben. Daraufhin veranlasste die Versammlungsleiterin der Kundgebung des Rostocker Friedensbündnisses die Polizei einzugreifen. Damit wurde diese Störung der Kundgebung des Rostocker Friedensbündnisses beendet. Das Rostocker Friedensbündnis ist bereit, Interessenten die Situation auf dem Universitätsplatz am 1. September und sein eigenes Handeln näher zu erläutern.

In teilweise sehr emotional gehaltenen Einträgen auf verschiedenen Blogs verbreiten die beiden Gruppen seitdem Unwahrheiten über Äußerungen des Rostocker Friedensbündnisses und den Hergang der Ereignisse am 1. September. Insbesondere beschuldigen sie wider besseres Wissen eine einzelne Person aus dem Rostocker Friedensbündnis, den Polizeieinsatz ausgelöst zu haben. Darüber hinaus versucht ein parteigebundenes Mitglied einer der beiden Gruppen auf der Internetseite des Rostocker Verbandes seiner Partei, politische Gegner seiner Partei zu Stellungnahmen herauszufordern.

Das Rostocker Friedensbündnis erklärt hierzu: Das Verhalten dieser beiden Gruppen dient weder der begrifflichen Klarheit in der politischen Diskussion noch ihrem eigenen Zusammenhalt und ihrem Ansehen im politischen Raum. Vor allem aber dient es in keiner Weise dem Anliegen irgendeiner der am Nahostkonflikt beteiligten Seiten, ganz zu schweigen von der Lage der dortigen Zivilbevölkerung, deren Verbesserung die besondere Aufmerksamkeit des Rostocker Friedensbündnisses gilt. Das Rostocker Friedensbündnis fordert die beiden Gruppen auf, nicht wahrheitsgemäße Darstellungen zu widerrufen und Anschuldigungen gegen politische Gegner einzustellen. Zu gegebener Zeit wird es den Gruppen ein Gesprächsangebot zu inhaltlichen Fragen des Weltfriedenstages unterbreiten.