Erklärung der FIR zur drohenden Gefahr eines Krieges
31. August 2017
Die FIR warnt dringend vor einer weiteren Eskalation der militärischen Spannungen in Asien und Lateinamerika seitens der US-Regierung
Mit großer Sorge verfolgt die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten die zunehmende Drohung mit militärischer Gewalt im Konflikt zwischen den USA und Nordkorea. Sichtbare Zeichen sind dafür nicht nur Waffentests, sondern die steigenden Zahlen von Militärmanövern in der Region um Korea. Wir missbilligen ausdrücklich die Manöver der USA, Südkoreas und Japans in diesem Gebiet ebenso wie die militärische Präsenz von mehr als 28.000 US-Soldaten im Süden der koreanischen Halbinsel. Die Aufstellung des US-Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea stellt eine weitere Eskalationsstufe in der Bedrohungsstrategie dar und zielt auf die Fähigkeit zum Erstschlag, die sich auch gegen die Sicherheit der VR China richtet.
Begründet wird dies mit dem nordkoreanischen „Nuklearprogramm“, das auch durch die Vereinten Nationen abgelehnt wird. Als Teil der Friedensbewegung tritt die FIR selbstverständlich ein für eine weltweite Abschaffung aller Nuklearwaffen. Dies setzt aber für alle beteiligten Staaten voraus, dass sie sich nicht durch die atomare Bedrohung durch andere Staaten selber zur Aufrüstung gedrängt sehen. Wir unterstützen und fordern daher die friedliche Beilegung der Streitigkeiten zwischen den USA und Nordkorea sowie die Ersetzung der Waffenstillstandsvereinbarung von 1953 durch ein umfassendes Friedensabkommen zwischen beiden Seiten.
Wir erinnern an die verheerenden Folgen der Atombombenabwürfe vor 72 Jahren auf Hiroshima und Nagasaki. Das verbietet jegliche Überlegungen einer nuklearen Erstschlag-Strategie, wie sie aktuell vom US-Präsidenten propagiert wird. Eine Eskalation in Worten und – wie es scheint – auch in Taten zur Durchsetzung der geopolitischen Hegemonie der USA im pazifischen Raum muss gestoppt werden. Offenbar scheint nur militärisches Handeln eine Option für die gegenwärtige US-Administration zu sein. So wurde ebenfalls der Regierung in Venezuela, die gegen innenpolitische Destabilisierung kämpft, mit militärischem Einsatz gedroht.
Wir fordern die politischen Mächte der Welt auf, ihren Einfluss auf alle Beteiligten gelten zu machen, dass auf jegliche militärische Drohung verzichtet wird und der Weg für diplomatische Lösungen gesucht wird. Dazu gehört auch eine Demilitarisierung und nukleare Abrüstung in der ostasiatischen Region sowie die unabhängige und friedliche Wiedervereinigung Koreas.
In wenigen Tagen jährt sich der 1. September, der Tag des faschistischen Überfalls auf Polen und damit der Beginn des zweiten Weltkrieges, der über 60 Millionen Menschen das Leben kostete. Die Völker zogen nach der militärischen Zerschlagung des deutschen Faschismus 1945 daraus die Lehre, die für uns bis heute Verpflichtung ist: „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“