Karl-Kleinschmidt-Straße in Schwerin bleibt erhalten

2. Juli 2009

Der Antrag der Fraktion CDU/Liberale zur Umbenennung der Karl- Kleinschmidt-Straße in Schwerin ist vom Tisch und wurde von der Fraktion zurückgezogen. Der religiöse Sozialist und Antifaschist wird nun weiter in Schwerin das Stadtbild mitprägen.

Die Linksfraktion in der Schweriner Stadtvertretung begrüßte den Sinneswandel der CDU/Liberale- Fraktion, der offensichtlich wegen fehlender Mehrheiten in der Stadtvertretung aber auch wegen der Intervention der Familie von Karl Kleinschmidt stattfand, so Linksfraktionschef Gerd Böttger. Im Antrag der CDU/Liberale-Fraktion wurde behauptet, Kleinschmidt habe in der DDR Opfer des Stalinismus denunziert. Dafür gebe es keinerlei Belege, teilte die Familie Kleinschmidts per e-mail mit. Die Fraktion DIE LINKE sei nach wie vor der Meinung, dass der in Schwerin wirkende Domprediger Kleinschmidt, der nach dem Krieg von der SPD zur SED kam und Mitbegründer des Kulturbundes war, eine entsprechende Ehrung verdiene, betonte Links-Fraktionschef Gerd Böttger. Auch seine antifaschistische Haltung während der NS-Zeit verdiene höchste Anerkennung. „Wir erwarten von der CDU/Liberale-Fraktion, in Zukunft solche Anträge zu unterlassen, die dazu dienen, Persönlichkeiten, die zu DDR- Zeiten lebten und wirkten, aus dem Stadtbild zu entfernen“, ergänzte Böttger. Der Stadtvertreter der Linken und Schweriner VVN-Vorsitzende Michael Strähnz hatte sich intensiv auf die öffentliche Debatte in der Schweriner Stadtvertretung zum Wirken Kleinschmidts vorbereitet, die nun mit dem Rückzug des Antrages auf Straßenumbenennung für die Karl-Kleinschmidt-Straße entfällt.