Radtour auf der Todesmarschstrecke
12. April 2010
Eine Fahrradtour auf der Todesmarschstrecke der KZ-Häflinge im Jahre 1945 aus den KZ Sachsenhausen und Ravensbrück bis zu ihrem Befreiungspunkt nahe Schwerin – das war die Idee der VVN-BdA in Schwerin, um das 65. Jahr der Befreiung vom Faschismus zu würdigen. Gleichzeitig sollte der Kampagne für ein Verbot der neofaschistischen NPD noch einmnal ein Schub gegeben werden.
Tatsächlich war vielen Besuchern der VVN-Stände auf der Strecke die Kampagne noch nicht bekannt. Eine Gelegenheit, v.a. in Brandenburg für ein NPD-Verbot und die Arbeit der VVN-BdA zu werben. Von Sachsenhausen über Neuruppin, Wittstock und Parchim nach Schwerin führte die über 200 Kilometer lange Strecke, die verschiedene Teilnehmer abschnittsweise begleiteten. So beteiligten sich zwölf Jugendliche des Vereins „Mittendrin“ an Pflegearbeiten am Denkmal für zwölf ermordete KZ-Häftlinge in Wukow und begleiteten den Fahradcorso bis Neuruppin. Der linke Jugendverein organisierte seit 1993 erfolgreich ein Wohnprojekt, bietet Bildungs- und Kulturarbeit sowie touristische Angebote an. Mehrfach war der Verein Ziel rechtextremer Anschläge. In Neuruppin unterstützte der Kreisverband der Linken unter Achim Behringer mit einem Stand das Anliegen der VVN-BdA, Statements für ein NPD-Verbot zu sammeln. Bis nach Wittstock begleitete die Bundestagsabgeordnete der Linken Kirsten Tackmann die Fahrradgruppe auf ihrem Drahtesel. In Wittstock begrüßte der parteilose Bürgermeister Jörg Gehrmann neben Vertretern der Linken die Gruppe und kam mit den Beteiligten ins Gespräch. Er regte an, in Zukunft regelmäßig in Wittstock mit einer Gedenkveranstaltung an den Todesmarsch zu erinnern. Die längste Etappe führte mit über 80 Kilometern über die Gedenkstätte im Belower Wald nach Parchim. Im Belower Wald lagerten zehntausende Häftlinge mehrere Tage lang unter unvorstellbar unmenschlichen Bedigungen. Hunderte von ihnen wurden von der SS-Begleitmannschaft ermordet. Auf der gesamten Strecke von Ravensbrück über Parchim bis nach Schwerin waren in allen Orten die gut erhaltenen Gedenkschilder an den Todesmarsch der KZ-Häflinge zu sehen – zur Erinnerung und Mahnung, wie die Aktion der VVN-BdA.