Aufklärung ist gefragt
16. Juni 2010
VVN-Ausstellung in Grevesmühlen eröffnet
Gegen den Widerstand innerhalb der CDU-Fraktion wurde am 14. Juni die Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ in der Grevesmühlener „Malzfabrik“ eröffnet, dem Sitz der Kreisverwaltung. Die Ausstellung wird von der VVN-BdA und der Gewerkschaft ver.di Nord gemeinsam herausgegeben. Der Initiative des Vereins KUSO e.V.im Dorf Gägelow, der sich gegen zunehmende Aktivitäten der Neonazis richtet, der VVN-BdA und der Landrätin Birgit Hesse ist es zu verdanken, dass die VVN-Ausstellung im Rahmen eines „Fachtages gegen Rechtsextremismus“ eröffnet wurde. Sie soll dort für zwei Wochen zu sehen sein und richtet sich vor allem an Schüler und Jugendliche. Schulen und Jugendeinrichtungen waren auch die Zielgruppe der Einladung des Fachtages, dem neben Finanzministerin Heike Polzin, SPD-Fraktionschef Dr. Norbert Nieszery und Linken-Abgeordneten Wofgang Methling sowie regionalen Politikern auch Sozialarbeiter, Schulleiter und Lehrer aus dem Landkreis gefolgt waren. Die Veranstaltung war auch eine Antwort auf 24 Überfälle von Neonazis auf Parteibüros, Wahlkreisbüros mittlerweile aller demokratischen Parteien des Landtages sowie auf Vertreter des Staates innerhalb weniger Monate. SPD-Fraktionschef Niszery sprach im Vorfeld in der regionalen Presse vom Anfang eines Terrors. Der Fachtag wurde mit einem Grußwort des DGB-Vizes im Bezirk Nord Dr. Ingo Schlüter eröffnet, der sich im Vorfeld für die Realiserung des Fachtages und die Eröffnung der Neofa-Ausstellung der VVN eingesetzt hatte. Durch Störmanöver eines einzelnen CDU-Abgeordneten sollte die Initiative der VVN-BdA im Vorfeld verunglimpft und mit pauschalen Unterstellungen diskreditiert werden. Die CDU des Kreistages mußte sich den Vorwurf gefallen lassen, die undemokratischen Angriffe gegen die VVN durch diverse mails und Twitter-Meldungen mitgetragen zu haben, ohne eine offene Aussprache über die offensichtlich bestehenden Meinungsunterschiede im demokratischen Diskurs angestrebt zu haben. Unterstellt wurde der VVN etwa, Politiker und Parteien in die rechtsxtreme Ecke zu stellen bzw. konservative Stiftungen und Burschenhaften mit Rechtsextremen in Verbindung zu bringen. Während der VVN-Landesvorsitzende in Mecklenburg-Vorpommern Dr. Axel Holz den Fokus auf die Kritik an den tasächlichen, diskriminierenden Äußerungen einiger Politiker und Medien im Rahmen der Neofa-Ausstellung legte, konnte die Nähe einiger Burschenschaften und Stiftungen zu Neonazis oder deren Themen stichhaltig belegt werden. Eröffnet wurde die Ausstellung mit einem Beitrag von Susanne Theilmann vom Regionalzentrum Westmecklenburg der RAA Mecklenburg-Vorpommern, eines der fünf Regionalzentren für demokratische Kultur im Nordosten Deutschlands. Ziel des Fachtages war es, v.a. Jugendliche und Schüler in die Aktivitäten gegen Neonazis mit kreativen und aktivierenden Angeboten in Initiativen gegen Neonazis, für Tolleranz und Demokratie direkt einzubeziehen. Dazu boten die Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“, das Projekt STOLPERSTEIN in Schwerin, vorgestellt von Sabine Klemm, und die Initiative „Schule ohne Rassismus“ besondere Gelegenheit. Tatsächlich konnte die Neofa-Ausstellung gleich nach der Veranstaltung in Grevesmühlen an das Stadthaus in der Kleinstadt Gadebusch weiter vermittelt werden. Auch erste Besuchstermine von Schulklassen zur VVN-Ausstellung im Landratsamt Grevesmühlen wurden mit fachkundiger Begleitung vermittelt. Im Herbst wird die VVN-Ausstellung zudem in der Jugend-Bildungsstätte im Engelschen Hof in Röbel zu sehen sein. Gespräche über die Vermittlung der Neofa-Ausstellung in das Rostocker Peter-Weiss-Haus laufen bereits.